Wann ?
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täglich, für jedes Radionuklid. Alte Gammakameras konnten sich Energiefester nicht merken, so dass auch im Laufe eines Tages immer neu "gepeakt" werden muss, wenn ein anderes Radionuklid szintigraphiert wird. ( in Erlangen : SD-Basicam, Basicam, Bodyscan. Die Software der SD-Basicam erkennt aber zumindest, wenn ein US-Protokoll mit einem anderen Radionuklid verwendet wird und fordert dann zum "umpeaken" auf. ) Modernere Gammakameras begnügen sich mit dem einmaligen "peaken" der zu verwendenden Radionuklide an diesem Tag. ( in Erlangen : MS3, E-Cam, Symbia )
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Erklärung |
Bevor ein Szintigramm erstellt wird muss die Gammakamera auf den bzw. die Photopeaks des Radionuklids eingestellt werden. Dazu muss eine kleine Aktivitätsmenge ( Tc-99m : je nach Gammakamera 1 - 40 MBq ) in das Sichfeld des Kamerakopfes gebracht werden. Möglichst frei von Steustrahlung.
Einstellen des Energiefensters :
- Entweder durch die Angabe von
- Fenstermitte in keV des Photopeaks und
- die Fensterbreite in % der Fenstermitte
- oder durch
- untere Schwelle ( lower level ) in keV
- obere Schwelle (upper level ) in keV
Das oder die Energiefenster, bei Radionukliden mit mehreren Photopeaks ( z.B. In-111 ) entscheiden darüber welche der registrierten Gammaquanten nach der Energieanalyse registiert bzw. wenn sie außerhalb des Energiefensters liegen, verworfen werden. Die gestreuten Compton-Photonen haben immer eine niedere Energie als der Photopeak sie würden falsche Ortsinformationen vermitteln wenn sie nicht aus den registrierten Photonen herausgefiltert würden.
- Je schmaler das Energiefenster gewählt wird, desto schärfer wird das resultierende Szintigramm
- allerdings werden auch weniger Photonen pro Zeit registriert. Dies führt dazu, dass um Szintigramme
gleicher statistischer Richtigkeit zu erhalten dafür aber länger gemessen werden müsste.
- Kompromiss zwischen Ortsauflösung und Messzeit. In der Praxis und je nach Gammakamera hat sich
für Tc-99m ein Energiefenster von 130 keV bis 150 keV bewährt.
- Zur Quantifizierung der Energieauflösung kann die relative Energieauflösung nach der Formel
relative Energieauflösung in % = ( Halbwertsbreite des registrierten Photopeaks in keV / Gammaenergie des Photopeaks in keV ) * 100%
- Halbwertsbreite :
- englisch : Full Width at Half Maximum ( FWHM ) oder " Die volle Breite eines Peaks, gemessen an der halben Höhe des Maximums "
- z.B . relative Energieauflösung betrachtet wird die Breite des Photopeaks im Energiespektrum
- z.B.: relative Ortsauflösung betrachtet wird die Breite des registrierten Bildes eines Punktes
hier das Energiespektrum von Ga-67 mit drei szintigraphisch nutzbaren Photopeaks bei 93, 209 und 300 keV Das Energiespektrum ist an einem alten Bohrlochmessplatz aufgenommen worden (Erlangen: RIA - Labor) Ausgewertet wird der 300 keV Photopeak. Das Bohrloch ist nicht energiekalibriert d.h. die Angabe der Energie erfolgt hier nicht in keV sondern mit Hilfe der Kanalnummern wobei gilt größere Kanalnummer bedeutet mehr Energie. Die Untere Schwelle liegt bei Kanal 2056 Die Obere Schwelle bei Kanal 2803 Das Peak-Maximum liegt bei Kanal 2412 Die Lot Halbierende = Halbwertsbreite geht von Kanal 2110 bis 2706 ist also 596 Kanäle lang (=FWHM) die relative Energieauflösung für Ga-67 = 596 / 2412 * 100% = 24,7 % für diesen NaJ(Tl)-Kristall, für genau diesen Bohrlochmessplatz |
Protokollierung |
Datum, Nuklid, Energiefenster, visuelle Kontrolle des Energiespektrums, peak-Shift-Werte in % (d.h. um wieviel % hat sich die Centerline des Energiefensters verschoben)
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